Die Pfadibewegung gliedert sich in verschiedene Altersstufen. Dies ermöglicht es Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene altersgerecht zu fördern und auf ihre altersspezifischen Bedürfnisse und Interessen einzugehen. Jede der Stufen hat ihre eigene Stufenmethodik und spezifische Hilfsmittel für die Umsetzung der Pfadi-Grundlagen in ihrer Altersgruppe.
Weitere Informationen zu den Stufen findest du in der Broschüre "Pfadiprofil" der Pfadibewegung Schweiz, die unter diesem Link herunterladen werden kann.
Wolfsstufe
Die Kinder in diesem Alter wollen Entdeckungen und Erfahrungen machen. Sie sind vertrauensvoll, begeisterungsfähig und handeln meistens nach Gefühlen und aus dem Bauch heraus. In diesem Alter haben die Kinder eine überbordende Phantasie: Sie leben Geschichten und Situationen nach, die sie gelesen, gesehen oder erfunden haben und gehen dabei bis zur Übertreibung. Sie identifizieren sich gerne mit den Personen, Heldinnen und Helden - den Beteiligten ihrer Geschichten. Nach und nach werden die Kinder mehr realitätsbezogen und wollen den Dingen auf den Grund gehen.
Sie haben eine sehr spontane Sprache, ein ebensolches Verhalten und drücken gerne aus, was sie fühlen. Das passiert in einer direkten und manchmal auch unkontrollierten Art und Weise. Sie gehen leicht auf Ältere zu, selbst auf Erwachsene, deren Gesellschaft sie suchen. Junge Pfadileiterinnen und Pfadileiter können für sie wichtige Bezugspersonen werden.
Pfadistufe
Zu Beginn der Pfadistufe sind die Pfader und Pfadisli Kinder, am Ende sind sie Jugendliche! Die Kinder befinden sich am Schluss einer stabilen Entwicklungsperiode. Sie fühlen sich wohl. Sie kennen ihre intellektuellen, sozialen und körperlichen Fähigkeiten und wissen mit ihnen umzugehen. Sie sind noch im Spielalter, einsatzfreudig und enthusiastisch, immer zu einem Abenteuer bereit. Sie können ihre Bedürfnisse klar äussern und sich präzise ausdrücken.
Im Laufe dieser Stufe werden die Kinder zu Jugendlichen. Sie verlassen die Sicherheit und Stabilität der Kindheit, um in die neu zu entdeckende Welt der Erwachsenen aufzubrechen. Alle diese Veränderungen rufen bei vielen Jugendlichen Unsicherheiten, Schüchternheit, Unbehagen und Unruhe hervor. Aber sie ermöglichen ihnen auch, eigene Sinn- und Wertvorstellungen zu suchen und zu entwickeln. Sie lehnen sich dabei gerne gegen von aussen vorgegebene Normen auf oder versuchen ihnen auszuweichen.
Sie suchen nach Gesellschaft von Gleichaltrigen und gründen Cliquen. Viele solcher Cliquen haben einen Ehrenkodex und Regeln, die respektiert werden müssen. In diesen Gruppen streben die Jugendlichen nach Anerkennung und folgen freiwillig den Riten, die eingeführt wurden.
In diesem Alter werden die Jugendlichen ermuntert, ihre eigenen Entscheidungen über die Gestaltung ihrer Freizeit und die Wahl der weiteren Schulausbildung zu treffen. Durch ihre selbständigen Entscheidungen versuchen die Jugendlichen, eine erste Form der Unabhängigkeit von der Familie zu finden.
Piostufe
Die Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren leben in der zweiten Phase der Jugend, die sie bis zur Schwelle des Erwachsenenalters bringt.
Während dieser Zeit orientieren sich die Jugendlichen in Hinblick auf ihre berufliche Zukunft (Lehrzeit oder Schulzeit). Ebenso entscheiden sie, in welchen Verbänden, Vereinen und bei welchen Projekten sie sich engagieren wollen, um das zu realisieren, was ihnen ein persönliches Anliegen ist. Sie zeigen durch ihr oft idealistisches Engagement die Werte, die ihnen wichtig sind.
Aktivitäten, die sie sich selbst ausgedacht haben, verwirklichen sie mit voller Überzeugung. Sie wollen Verantwortung innerhalb der Gruppe, in der sie sich engagieren, übernehmen. Die Grenzen ihres Wissens, ihrer Fähigkeiten und ihrer Aktivitäten vergrössern sich ständig: es ist die Zeit der Herausforderungen. Obwohl die Jugendlichen die Gruppe der Gleichaltrigen brauchen, ziehen sich die jungen Menschen auch gerne zurück, um anderen Interessen nachzugehen, um Zeit zu haben für sich selbst und um neue Freundschaften zu schliessen.
In diesem Alter suchen die Jugendlichen vermehrt nach einem Gefühl von Selbständigkeit gegenüber der Familie. Ausgänge und Ferien finden oft mit gleichaltrigen Jugendlichen statt. Dieses neue Gefühl der Selbständigkeit wird auch durch die ersten kleinen Jobs oder sogar durch den Beginn der Lehrzeit bestärkt. Das Geld, das sie verdienen, erlaubt ihnen eine erste kleine finanzielle Unabhängigkeit von den Eltern.
Roverstufe
Durch das Erlangen der Volljährigkeit sind die jungen Erwachsenen jetzt für sich selbst und auch andere verantwortlich. Ab 17 verlassen die jungen Erwachsenen ihr Elternhaus entweder kurzfristig (wegen Studium, Praktikum, Reise oder Sprachferien) oder für immer. So erwerben sie ihre Selbständigkeit und sie beginnen, für ihr eigenes Leben verantwortlich zu sein.
Die grössere Unabhängigkeit von der Familie erlaubt den jungen Menschen, ihr Leben nach ihren eigenen Werten und nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Die jungen Erwachsenen nehmen immer intensiver am Gesellschaftsleben teil und ihr Engagement für grosse politische und gesellschaftliche Themen beginnt.
Diese Engagements widerspiegeln die Erwartungen und die Wünsche, die die jungen Erwachsenen an die Gesellschaft haben. Der Wunsch und die Notwendigkeit, Teil einer Gruppe zu sein, treten in den Hintergrund. Jetzt wollen die jungen Leute persönlichere Beziehungen eingehen. Sie wollen langfristige Freundschaften aufbauen und selbst über ihre Art des weiteren Zusammenlebens entscheiden, z. B. zu zweit oder alleine wohnen usw.
Biberstufe
In der Pfadibewegung Schweiz (PBS) gibt es offiziell 5 Stufen. Die Biberstufe ist die Stufe für Kinder im Kindergartenalter. Da die Pfadi Buchenberg eine kleine Abteilung mit leider begrenzten Ressourcen ist, haben wir bis anhin keine Möglichkeit gehabt, eine Bibergruppe zu eröffnen und zu führen. Interessierte Kinder im Biberstufenalter empfehlen wir die Biberstufe in Bürglen, Bischofszell und Amriswil.